RDMG-Newsletter #006
Editorial
Guten Tag,
FreiData gewinnt Interesse als Endpunkt für Abläufe, bei denen Forschungsdaten möglichst automatisiert kuratiert und veröffentlicht werden. So lassen sich große Mengen von Daten zitierbar veröffentlichen. Im Newsletter #004 wurde auf ein Konzept zur Datensparsamkeit hingewiesen, an dem auch Mitglieder der RDMG mitgearbeitet haben. Es zeigt die Notwendigkeit auf, auch mit scheinbar freien Ressourcen sorgfältig umzugehen. Zur Sorgfalt gehören gute Tests. Im nachfolgendem Abschnitt, wann eine DOI zu reservieren ist und ab wann eine Registrierung abgeschlossen werden soll, wird empfohlen, hierfür Testumgebungen zu verwenden.
Mit schönen Grüßen
Jan Leendertse
Aus der RDMG
Beschluss zur Schaffung einer Central Data Facility
Mit Rektoratsbeschluss vom 3. Juli 2024 nimmt die „Central Data Facility“ (CDF) Gestalt an. Ihre Aufgaben für das institutionelle Forschungsdatenmanagement (FDM) im Zuständigkeitsbereich des Prorektors für Forschung & Innovation werden zur Zeit fixiert. Sie wird als „Central Facility“ konzipiert, um Dienste übergreifend für die Universität zu organisieren, die beim FDM unterstützen. Über die weitere Entwicklung der CDF wird auf den entsprechenden Kanälen unterrichtet.
Blogpost zur Implementierung von FreiData mit InvenioRDM
Zur Überlegung, warum FreiData als Ergänzung zu FreiDok plus eingerichtet wurde, ist auf der Blogseite von InvenioRDM ein Post erschienen. Der Zweck von FreiData richtet sich auf die Veröffentlichung von Datensätzen aus der Forschung, die ein Volumen von 10 Gigabyte übersteigen.
FreiData kann über REST-APIs in automatisierte Workflows eingebunden werden. Es hilft so, Forschungsdaten FAIR zu machen.
InvenioRDM ist das Software-Framework, mit dem FreiData betrieben wird. Es geht auf Vorarbeiten aus dem CERN zurück, und das Rechenzentrum der Universität Freiburg beteiligt sich an der Developer Community.
Forschungsdatenmanagement in der Praxis
Archivierung von Webseiten zu wissenschaftlichen Projekte
Im Umgang mit Webseiten zu Forschungsprojekten gibt es viele Unsicherheiten. Dies zeigt sich verstärkt am Ende solcher Projekte, wenn ein Abschlussbericht geschrieben, die Mitarbeitenden des Projekts bestenfalls Anschlussverträge erhalten haben und die Publikationen in Bibliografien gelistet sind.
Webseiten bleiben dann gerne ohne klare Regelung zurück. Üblicherweise läuft die Webseite weiter, bis sie aus projektfernen betrieblichen Gründen abgeschaltet wird oder wegen nicht behandelter Sicherheitslücken vom Netz genommen werden muss.
Um so etwas zu verhindern, sollte bereits bei der Vorbereitung einer Webseite der nachhaltige Betrieb und das mögliche Ende mitgeplant werden. Hierzu wurde auch an anderer Stelle die Relevanz solcher Überlegungen vor Freischaltung einer Webseite analysiert. Im Beitrag „Das Internet vergisst doch – Handreichung für die Archivierung von wissenschaftlichen Webseiten“ [Frech, Grossmann:2024] werden die Planungsschritte dazu durchgespielt: Wie kann Zitierbarkeit bei einem flüchtigen Medium gewahrt bleiben, das auf weiterlaufende technische Infrastrukturen angewiesen ist?
Der vorgenannte Beitrag nimmt ausdrücklich Rekurs auf die gute wissenschaftliche Praxis, aus der sich die Notwendigkeit einer vorausschauenden Planung ergibt.
DOI reservieren
Aus aktuellem Anlass – ohne Absicht einer Veröffentlichung wurden in FreiData Digital Object Identifier (DOI) registriert – sollen die unterschiedlichen Prozessschritte von unter Embargo gestellten Datensätzen, vorregistrierter DOI und freigeschalteter DOI hier auseinandergezogen werden.
Zum Release von FreiData fiel die Entscheidung, bis auf Weiteres die Registrierung einer DOI ohne Vorbedingungen freizugeben. Das geschah auch in Reaktion auf die Vorgabe der Open-Science-Policy , bei digitalen Objekten, die aus der Universität Freiburg heraus publiziert werden, eine DOI als Identifier zu verwenden. Daraus sollte nicht der Schluss gezogen werden, im Entstehungsprozess final eine DOI zu beantragen. Es ist möglich, eine DOI vorzuregistrieren.
Für jede registrierte DOI muss die Universität einen, wenn auch sehr kleinen, Betrag an die Registrierstelle DataCite entrichten. Ebensosehr sollte berücksichtigt werden, dass mit einer DOI die Verpflichtung der Universitätsbibliothek für FreiDok plus und des Rechenzentrums für FreiData einhergeht, eine Landingpage zu betreiben, über die alle Detals zur DOI nachgelesen oder maschinell ausgewertet werden können. Und das eigentliche Objekt muss über diese Landingpage abrufbar gehalten werden. Dies setzt den Betrieb von Infrastrukturen voraus.
Die Nutzung von FreiData ist ausdrücklich gewünscht als Nachweis von Forschungsaktivitäten an der Universität Freiburg. Der Schritt zu einer DOI sollte gemacht werden, wenn etwas flüchtigem Digitalen der Weg in die Vergangenheit erlaubt wird. Die Registrierung einer DOI ist ein bewusster Akt für ein einzelnes digitales Objekt. Das zu automatisieren sollte technisch getestet und inhaltlich abgewogen sein. Für ein Testen von FreiData, wie es in automatisierte Abläufe sich einbinden lässt, gibt es Testsysteme mit allen REST-APIs. Sprechen Sie uns an, wenn Sie mehr Informationen dazu wünschen.
Termine
Gastvortrag RSpace
Am 27. Februar 2025 wird Tilo Mathes am Rechenzentrum der Universität Freiburg RSpace vorstellen. Die Veranstaltung in Präzenz ist um 14:00 Uhr im Raum 112 im Gebäude des Rechenzentrums. Im Anschluss gibt es Gelegenheit, Fragen an Tilo Mathes zu stellen.
RSpace ist ein LIMS (Laborinformations- und Managementsystem ), das Open-Source-Software ist. Das Unternehmen hinter RSpace hat ein Geschäftsmodell, das mit Open-Source arbeitet. Die Einladung an Tilo Mathes hat die Galaxy-Group-Freiburg organisiert, als eine Einbindung von RSpace in Galaxy vorbereitet wurde.
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